Rocky Party mit Patricia Quinn in Dresden

THO.MA. productions aus Dresden organisierte eine Rocky Horror Show der besonderen Art. Zwar war es wieder eine Aufführung der West End, die in der Freilichtbühne „Junge Garde“ auftrat, aber damit allein wollte man sich vor Ort nicht begnügen.

Gemeinsam mit dem Präsentator der slp-kette (Radio Dresden, Chemnitz, Leipzig, Zwickau und Lausitz) wurde kurzfristig ein Rocky-Gesangs-Contest veranstaltet,  welcher dann in der Morningshow bei "Falko und den Morgenmädels" gelaufen ist. Als Gewinn gab es eine Reise nach London.  Der besondere Clou aber war der Auftritt von Patricia Quinn als Usherette.

Ich hatte schon lange nicht mehr die Möglichkeit eine „Rocky Horror Show“ live zu erleben und so genoss ich es, mal wieder als Columbia zu erscheinen. Das erste was ich noch vor dem Einlass sah, waren Menschenmassen. Entweder im Kostüm oder mit Unmassen von Reis, Klopapier und überdimensionalen Wasserpistolen bewaffnet.  Das sah nach richtig toller Stimmung aus. Ich ergatterte noch einen recht guten Platz in dem Gewühl und ging erstmal auf Werbetour für den Fanclub. Mein Drucker hatte nämlich Höchstleistungen vollbracht um möglichst viel Clubmaterial anbieten zu können. Das wurde mir dann auch gierig aus den Händen gerissen.

Das Vorprogramm gestalteten dann bekannte regionale Moderatoren, die Kandidaten für den Gesangswettbewerb und natürlich das Dresdner Popquintett „Nonets“. Diese Mädels waren schon Wochen vorher durch Sachsen gezogen um für sich und die Rocky Horror Show Werbung zu machen. Alles in allem ein richtig gelungenes Vorprogramm, das schon vor der eigentlichen Show für richtig Stimmung sorgte.

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Absolut Klasse auch die mutigen Jungs und Mädels, die im Radio schon vorausgewählt worden waren. Das muss man sich mal vorstellen. Playback im Radio und man muss am Telefon dazu singen. Nicht unbedingt die besten Voraussetzungen für ein Casting, aber lustig und irgendwie zu Rocky Horror auch passend, wie ich finde. Allerdings war eins schon auffallend, während die Mädels mit absolut geiler Stimme auftraten, reichte bei den Jungs schon ein einigermaßen gewagtes Outfit für stürmischen Applaus. Da sieht man mal mit was „Mann“ so ankommen kann. Da reichen schon allein High Heels. Gemein wie ich finde. Umso toller fand ich dann die Entscheidung des Sponsors (Lufthansa) alle nach London zu schicken. So kam es dann zu einer ausgleichenden Gerechtigkeit, mit der auch das Publikum einverstanden war.

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Aber dann gings los. Patricia Quinn live. Das war auch für mich eine Premiere. Allerdings kam sie an diesem Abend recht kratzig und rauchig rüber, was aber überhaupt nix machte. Dafür machte sie in einem weißen Hosenanzug eine umso tollere Figur. Pat steht nach wie vor zur Rocky Horror Show und das konnte man auch an diesem Abend hautnah spüren.  Ab und an war die Stimmung mit der Berliner Waldbühne zu vergleichen. Wehe, wenn sie losgelassen. Eine Freilichtbühne mit ca. 5.000 Besuchern an diesem Abend schafft natürlich auch Möglichkeiten. Da fehlte beim Auftritt von Eddie auch nicht das Mehl, das den kalten Nebel im Film darstellen sollte. (Zum Glück in Maßen und nicht in Massen, so dass es nicht die verhasste Pampe wie auf der Waldbühne gab.) Die Frau neben mir (Mitte vierzig wie ich schätze) wurde plötzlich von mehreren Seiten mit Wasser bespritzt und sie drehte sich jubelnd in den Wasserstrahlen. (Es war ja auch bärenheiß an diesem Tag) Danach hätte sie jeden Wet-T-Shirt Wettbewerb gewinnen können. Wenn man von den Reismassen ausgeht, die dort durch die Luft flogen, muss man davon ausgehen das dort ganze Ladenketten geplündert worden sind. Ein paar Reihen hinter mir hatte eine Gruppe Leute den Reis gleich in einer Großhandelspackung angeschleppt. Eine 10 kg Tüte war das mit Sicherheit. Ist gar nicht so leicht eine so geile Stimmung zu beschreiben, aber vielleicht könnt ihr es euch ja wenigstens ein bisschen vorstellen. Nach der Pause kam man eigentlich überhaupt nicht mehr zum sitzen und das Publikum tobte bis zum Ende mit.

Ein Dankeschön an dieser Stelle noch an Thomas Kaufmann, der bei mir den Hilferuf abgab und mich dann weiterhin auf dem Laufenden hielt und der mir auch die vielen Presseartikel zur Verfügung stellte.